Österreich braucht eine ausgewogene Energiestrategie mit Gas und Fernwärme

15.09.2016

Für den Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen (FGW) greift der alleinige Fokus der österreichischen Energiestrategie auf die Reduktion von CO2 zu kurz. „Energie muss nachhaltig, leistbar und sicher sein“, sagt Robert Grüneis, Obmann des FGW, „denn nur so bleibt der Standort Österreich für Investitionen weiterhin attraktiv“.

Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) wird weiter intensiv an der Entwicklung der österreichischen Energiestrategie mitwirken. „Unser Fokus liegt neben einem intelligenten Energiemix vor allem auf sicheren, technologieoffenen und energieträgerneutralen Rahmenbedingungen“, sagt Mag. Robert Grüneis, Obmann des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen und Vorstandsdirektor der Wiener Stadtwerke AG. Er ist davon überzeugt, „dass wir die Herausforderungen der Energiewende hin zu einer emissionsarmen Energieversorgung nur mit gemeinsamen Anstrengungen und sicheren Rahmenbedingungen bewältigen können. Dazu braucht es Gas und Fernwärme als Partner der erneuerbaren Energien“.

„Gas macht Standort Österreich attraktiv“
Großes Augenmerk legt der Fachverband auf die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur. Österreich spielt mit dem weitverzweigten Gasnetz und dem Erdgashub im niederösterreichischen Baumgarten eine wichtige Rolle zur Sicherung der Energieversorgung in Europa. In den österreichischen Erdgasspeichern lagern Millionen Kubikmeter Gasreserven – zum Heizen in kalten Wintern. Darüber hinaus verfügt Österreich über hocheffiziente Erzeugungsformen, insbesondere über Gaskraftwerke und KWK-Anlagen mit hohen Wirkungsgraden. „Damit hat Österreich eine gute Basis. Von den vergleichsweise günstigen Preisen profitieren Haushaltskunden ebenso wie Gewerbe- und Industriekunden“, sagt Grüneis.

Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen warnt daher vor nationalen Alleingängen und überzogenen Zielsetzungen: „Der Umbau des Energiesystems kann nur im Gleichklang mit ähnlich strukturierten Wirtschaftsnationen wie Österreich erfolgen, um negative Auswirkungen und die Abwanderung wichtiger Wirtschaftszweige zu vermeiden.“

Erdgas und Fernwärme reduzieren Feinstaub und CO2
Erneuerbares Erdgas und Fernwärme bieten außerdem ein enormes Potenzial, um Kohlendioxid und Feinstaub unmittelbar und kosteneffizient zu verringern – durch saubere Wärme einerseits und saubere Mobilität andererseits. Mit Gas betriebene Fahrzeuge helfen beim Sparen: Spritkosten können halbiert werden und der Umwelt und den Menschen bleiben Stickoxide sowie der gesamte Feinstaub erspart, die durch das Verbrennen von Flüssigkraftstoffen emittiert werden.
Darüber hinaus eignet sich das Gasnetz auch als Speicher für überschüssigen Strom, der mittels Photovoltaik oder in Windparks gewonnen wird. Der so erzeugte Strom wird mit der innovativen Power-to-Gas-Technologie in Gas umgewandelt, im Gasnetz gespeichert und dann entnommen, wenn wieder mehr Energie benötigt wird.

Gleichrangige Ziele: Wettbewerbsfähigkeit – Versorgungssicherheit – Leistbarkeit – Nachhaltigkeit
Mock betont: „Gas und Fernwärme müssen als Partner der erneuerbaren Energien auch in Zukunft eine wichtige Rolle im österreichischen Energiesystem einnehmen. Sie sind der Schlüssel für eine zuverlässige, nachhaltige und leistbare Energieversorgung.“

Der Fachverband fordert daher eine inhaltliche Ausgewogenheit der Energie- und Klimastrategie und das Festhalten am Zielquartett der Energiepolitik: Neben der Nachhaltigkeit müssen auch die Gewährleistung von Versorgungssicherheit, die Wettbewerbsfähigkeit des Standort Österreichs sowie die leistbare und faire Verteilung der Kosten des Energiesystems als gleichrangige energie- und klimapolitische Ziele umgesetzt werden.

Über Erdgas
Erdgas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Erdgas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste fossile Energieträger. Er eignet sich hervorragend als Ersatz für Benzin oder Diesel, die höhere Umweltbelastungen verursachen.

 

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