„Gasbetriebener Schwerverkehr ist Teil der europäischen Mobilitätszukunft“

17.01.2019

„Gasbetriebener Schwerverkehr ist umweltfreundlich und trägt unmittelbar und nachhaltig zur Reduktion von CO2 und Luftschadstoffen bei“, sagen Gaswirtschaft und Verkehrswirtschaft. Für mehr gasbetriebene Lkw fordern sie „ähnliche Anreize wie für andere alternative Antriebe“.

In gut zehn Jahren könnten 280.000 gasbetriebene Lkw Güter durch Europa befördern, rechnet der Europäische Verband für Gasmobilität (NGVA Europe) hoch. Aktuell sind es bereits knapp 3.000, die auf Europas Straßen mit dem verflüssigtem Erdgas LNG (Liquified Natural Gas) unterwegs sind. Die Umweltvorteile sind:
• Ein gasbetriebener Lkw (CNG oder LNG) spart in einem Jahr im Vergleich zu einem EURO-6 Diesel Lkw bis zu 20.000 Kilogramm CO2.
• Lkw mit Gasantrieb stoßen 95 Prozent weniger Feinstaub aus.
• Sie emittieren um 70 bis 90 Prozent weniger Stickoxide (NOX, NO2) und kommen ohne AdBlue oder Katalysator aus.

Markus Mitteregger, Vertreter der Gaswirtschaft (FGW) und CEO der RAG Austria AG, ergänzt: „Außerdem sind gasbetriebene Schwerlaster geräuscharm. Sie halbieren die Lärmemissionen im Vergleich zum Diesel.“ Ihn stört die falsche Besteuerung von verflüssigtem Erdgas mit der Mineralölsteuer. „Richtig wäre die Erdgasabgabe auf LNG.“ So verhindere die Politik den Marktdurchbruch des sauberen, gasbetriebenen Schwerverkehrs in Österreich.
Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ, sieht freudig nach Deutschland, wo die Anschaffung von Lkw, die mit LNG betrieben werden, mit 12.000 Euro gefördert wird: „Eine derartige Förderung fehlt in Österreich.“ Auch die Befreiung von Maut von Gas-Lkw in Deutschland kommt bei Klacska gut an: „Da können wir uns in Österreich etwas abschauen. Denn so können Transporteure sofort in umweltfreundliche Flotten investieren.“

Vorteile in vielen Ländern
Gasanbieter und Transporteure in Österreich müssen die Infrastruktur beziehungsweise den Umstieg auf solche Lkw aus eigener Kraft stemmen. Insgesamt stellte die deutsche Bundesregierung der Transportbranche vergangenes Jahr zehn Millionen Euro an Förderungen bereit und prüft sogar finanzielle Förderungen neuer LNG-Terminals.
„In Österreich vermissen wir derartige Anreize und so eine Steuerung“, stellen der Fachverband Gas Wärme (FGW) und die Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ fest. Sie begrüßen zwar, dass in Österreich Wasserstoff- und E-Lkw, etwa im Rahmen der Maut, gefördert werden, jedoch ist die Ausklammerung gasbetriebener Lkw nicht nachvollziehbar. Denn ein gasbetriebener Lkw spart im Jahr 20.000 Kilogramm CO2 ein und emittiert weder Feinstaub noch Rußpartikel. Das wirkt für die Umweltbilanz sofort.

 

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