FGW Resümee zum "Round Table Gasversorgung":

26.06.2023

FGW Resümee zum „Round Table Gasversorgung“: Österreich muss sich mit Investitionen in die Gasinfrastruktur aus der einseitigen Gasabhängigkeit befreien.

Wien (OTS) - Anlässlich des heutigen „Round Tables zur Gasversorgung Österreichs“ zwischen BMK und der heimischen Gaswirtschaft hat der Fachverband Gas Wärme (FGW) seine Vorschläge für eine Sicherung und Diversifizierung der Gasversorgung Österreichs sowie zur dringend notwendigen Reduktion der Abhängigkeit von Gasimporten aus dem Osten erneuert.

Die erforderlichen konkreten Maßnahmen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Investitionen in den Ausbau der Gasinfrastruktur sind unumgänglich, um künftig Gas verstärkt aus anderen Quellen als Russland nach Österreich transportieren zu können. Aktuell ist das österreichische Gasfernleitungsnetz für Gasimporte von Ost nach West, beziehungsweise von Osten nach Süden ausgelegt. Besonders relevant sind daher die Infrastrukturausbauten auf österreichischer Seite aus Richtung Deutschland (WAG Loop) und aus Slowenien (Entry Murfeld). Zudem braucht es eine länderübergreifende Abstimmung und entsprechende politische Unterstützung, damit auch in den vorgelagerten Netzen, wie Deutschland und Italien, entsprechende Ausbauten zur Verstärkung der Gastransportmöglichkeiten nach Österreich erfolgen.​
  • Der Ausbau der heimischen Produktion von Grünen Gasen (Biomethan und Wasserstoff) und die Steigerung der konventionellen Gasproduktion in Österreich können einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der Abhängigkeit Österreichs von ausländischen Gasimporten leisten und gleichzeitig dem Klimaschutz nutzen.​
  • Die Bekämpfung der EU-rechtswidrigen deutschen Gasspeicherumlage im Wege eines Vertragsverletzungsverfahrens wäre dringend geboten, um die Gaskosten für österreichische Endkunden zu reduzieren und um die Bemühungen zur Diversifizierung der Gasversorgung nicht zu konterkarieren. Diese neue deutsche Steuer belastet Österreichs Energiekunden alleine im Jahr 2023 mit rund 100 Millionen Euro.
  • Weiters befürwortet der FGW die Verlängerung der strategischen Gasreserve bis ins Jahr 2026.

Die österreichische Gaswirtschaft appelliert im Sinne einer nachhaltigen Sicherung der Energieversorgung Österreichs an die Politik, die vorgeschlagenen Punkte möglichst rasch umzusetzen. Insbesondere der Infrastrukturausbau ist unumgänglich um Österreich technisch in die Lage zu versetzen, größere Gasmengen aus nicht-russischen Quellen physisch nach Österreich zu transportieren. Abschließend wird in diesem Zusammenhang festgehalten, dass es sich bei diesen Investitionen auch gleichzeitig um Zukunftsprojekte im Sinne der Energiewende handelt, da über diese neuen Gastransportwege in Zukunft auch klimaneutraler Wasserstoff oder Biomethan aus Regionen importiert werden kann, in denen erneuerbare Energie wie Wind oder Sonne im Überfluss vorhanden sind.

 

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