Fernwärmeanbieter geben Preisentwicklung weiter

06.09.2023

Bezugnehmend auf die aktuellen Äußerungen von WIFO und Wirtschaftsministerium, hält der Fachverband Gas Wärme fest:

Fernwärme ist ein wichtiger Baustein einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Wärme-versorgung. Fernwärme- und Nahwärmesysteme werden in dicht besiedelten Gebieten ausgebaut und haben in den letzten Jahren fossile Energieträger in der Raumwärme massiv zurückgedrängt. Die Fernwärmesysteme in Österreich sind sehr unterschiedlich und stark geprägt von den lokalen Möglichkeiten der Wärmezeugung.

Diese sehr unterschiedlichen Erzeugungsstrukturen bestimmen auch die Zusammensetzung der Gestehungskosten der jeweiligen Fernwärmeerzeugung. Insbesondere die Veränderungen der Gas-Einkaufspreise spielen eine große Rolle. Fernwärmesysteme mit einem hohen Anteil an hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sowie Spitzenlastkessel müssen zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit das Gas heute zu wesentlich höheren Kosten beziehen.

Durch eine Diversifizierung der Wärmequellen und die hohe Effizienz der Fernwärme in Österreich ist diese Erhöhung nicht eins zu eins bei den Endkundenpreisen für Fernwärme zu erwarten, aber je nach Zusammensetzung der Wärmequellen sind unterschiedliche Auswirkungen auf die Preise zu erwarten. Gerade langfristige Beschaffung sorgt für hohe Versorgungssicherheit, führt aber auch dazu, dass sich Kosten von Fernwärmeunternehmen langsamer verändern.

In Österreich werden von Fernwärmeanbietern üblicherweise Grund- und Arbeitspreise verrechnet und es gibt zwei grundsätzliche Modelle für Kostenanpassungen bei Fernwärme. Einerseits über Anträge auf Preisanpassung gemäß Preisgesetz bei der Preiskommission des jeweiligen Bundeslandes oder andererseits auf Basis vertraglich festgelegter Preisgleitklauseln. Für beide Anpassungsformen gilt, dass sich die Preise und die Preisanpassungen an den Gestehungskosten für die Fernwärme orientieren. Wichtig ist zu erwähnen, dass auch heute Fernwärmeunternehmen entweder nach dem Preisgesetz im jeweiligen Bundesland oder mit indexierten Verträgen dafür sorgen, dass Veränderungen bei den Kosten den Kunden weitergegeben werden. Entsprechende Preismaßnahmen wurden auch in den letzten Wochen von den Fernwärmeversorgern kommuniziert.

Preisentwicklungen werden entsprechend schon heute in Form von Preiserhöhungen oder Preissenkungen von den Fernwärmeversorgern an ihre Kunden weitergegeben. Eine bundesweite Regulierung ist daher aufgrund der lokalen Strukturen und den extrem unterschiedlichen Voraussetzungen für die Fernwärmeerzeugung nicht zielführend.

 

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