Fachverband fordert grüne Kennzeichen für Gasfahrzeuge

03.04.2017

Für alle rund 8.000 zugelassenen, sauberen Gasfahrzeuge in Österreich fordert der Fachverband der Gas- und Wärmeversorger ebenfalls grüne Kennzeichentafeln.

Die grüne Nummerntafel für elektrisch betriebene Fahrzeuge gilt seit 1. April und ist seit heute Montag in allen Zulassungsstellen verfügbar. Neu zugelassene Elektroautos erhalten das neue Kennzeichen automatisch. Das sollte bald auch für alle rund 8.000 Gasfahrzeuge gelten, wenn es nach dem Wunsch des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen geht.

Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen fordert, „dass auch alle Gasfahrzeuge ein grünes Kennzeichen bekommen, weil sie kaum NOX und keinen Feinstaub ausstoßen und völlig CO2-neutral unterwegs sind, sobald sie mit Biomethan, dem grünem Gas betankt werden“. Wenn Elektrofahrzeuge mit Strom unbekannter Herkunft geladen werden, fahren sie deshalb nicht automatisch nachhaltig, so Mock.

Von Bio-Abfällen zum „grünen" Gas
Tonnen von biogenen Abfällen und Speiseresten aus Österreich sind aktuell die Basis zur Herstellung von Biogas, das in der Regel einen Methangehalt zwischen 50 und 75 Prozent hat. In einem speziellen Verfahren wird dann der Methangehalt des Gases auf mindestens 98 Prozent und damit auf Erdgasqualität angehoben. „So entsteht Biomethan, das ,grüne‘ Gas, das dieselben guten Eigenschaften wie Erdgas hat - es verbrennt wie Erdgas feinstaubfrei und ist obendrein CO2-neutral", sagt Mock.

Nach Schätzungen des Fachverbands könnten mit in den bestehenden Anlagen in Österreich rund zehn Millionen Kubikmeter Biomethan hergestellt werden. Würde der Ausbau von Biogasanlagen weiter forciert werden, könnten in Österreich bis zu 700 Millionen Kubikmeter „grünes“ Gas in das Erdgasnetz eingespeist werden – ausreichend, etwa um 1 Million Fahrzeuge in Österreich CO2-neutral fahren zu lassen.

Erdgas-Fahrer sollen von Privilegien profitieren
Die neuen grünen Kennzeichen sollen es auch Fahrern von Erdgasfahrzeugen möglich machen, von Privilegien für E-Fahrzeuge in Städten und Gemeinden zu profitieren. Mögliche Sonderrechte sind etwa Ausnahmen von Parkverboten oder gebührenfreies Parken. Mock: „Minister Leichtfried könnte sehr einfach ein Zeichen setzen und das grüne Kennzeichen auch auf grüne Erdgasautos ausweiten.“ In Städten wie Graz, Klagenfurt, Villach, Innsbruck, Krems und Wels sind Elektrofahrzeuge bereits jetzt von Parkgebühren befreit. Durch die grünen Nummerntafeln sollen auch Gasfahrzeuge rasch als saubere Alternative erkannt werden können.

Über Erdgas
Erdgas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Erdgas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste fossile Energieträger. Er eignet sich hervorragend als Ersatz für Benzin oder Diesel, die höhere Umweltbelastungen verursachen.

 

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