Erdgasspeicher sind bereit für die kommende Heizperiode

11.10.2016

Rechtzeitig vor Beginn der Heizperiode sind die österreichischen Erdgasspeicher zu rund 90 Prozent voll. Durch den Weitblick der heimischen Gasanbieter ist eine nachhaltige Erdgasversorgung Österreichs gesichert.

Auch heuer werden die gut befüllten Erdgasspeicher während der Heizperiode wieder für warme Wohnungen sorgen. Die heimischen Gasspeicher sind laut dem Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) aktuell zu rund 90 Prozent gefüllt. „Das ist auch im internationalen Vergleich ein sehr guter Wert“, sagt Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen. Durch vorausschauende Maßnahmen der Gasversorger waren die Speicher bereits zum Halbjahr zu 62,4 Prozent gefüllt. Das war der zweithöchste Wert, der zur Jahresmitte je gemessen wurde.

Die österreichischen Gasspeicher sind im internationalen Vergleich gut ausgebaut und haben aktuell neben Deutschland, Holland und Italien die meisten Gasmengen eingespeichert. Die von der RAG betriebenen Gasspeicher verfügen über ein Gesamtvolumen von 5,8 Milliarden Kubikmetern, jene der OMV können weitere 2,5 Milliarden Kubikmeter einspeichern. Dank dieser Kapazitäten ist Österreich in Europa das Land, das pro Kopf die höchsten Speicherkapazitäten hat.

Hohe Flexibilität für Österreich und die Nachbarländer
Während der Sommermonate wurden große Gasmengen in die Speicher eingespeist, damit der erhöhte und unregelmäßige Bedarf im Winter gedeckt werden kann. Mit den vorhandenen Reserven wird nicht nur die Versorgung in Österreich gesichert, sondern auch jene in einigen angrenzenden Nachbarländern. Damit ermöglichen die österreichischen Gasversorger einen hohen Grad an Flexibilität bei den konsumierenden Unternehmen und Haushalten.

Gasnachfrage in der EU bleibt stabil
In der EU beläuft sich die Gasnachfrage gegenwärtig auf rund 400 Milliarden Kubikmeter und dürfte auf Grundlage der derzeit verfolgten Politik in den kommenden Jahren relativ stabil bleiben.

Rund ein Viertel des europäischen Energieverbrauchs entfällt auf Erdgas. Knapp 50 Prozent davon fließen in den Wohn- und Dienstleistungssektor, hauptsächlich zur Beheizung von Gebäuden. 26 Prozent werden in der Stromversorgung und 23 Prozent in der Industrie eingesetzt. Als weltgrößter Importeur von Erdgas schätzt die EU die liquiden Gasmärkte, die eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Energieversorgungssicherheit spielen.

Brückentechnologien Erdgas und Biomethan
Gas nimmt nicht nur die Rolle eines Energielieferanten ein. Das Gasnetz eignet sich als Speicher für überschüssigen Strom, der mittels Photovoltaik oder in Windparks gewonnen wird. Dieser Strom kann mit innovativer Power-to-Gas Technologie in Gas umgewandelt, im Gasnetz gespeichert und dann entnommen werden, wenn die Energie benötigt wird. „Flexibel einsetzbares Erdgas spielt im Energiemix der Zukunft eine zentrale Rolle“, sagt Mag. Robert Grüneis, Obmann des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen.

Besonders das nachhaltig produzierte Biomethan könnte eine Schlüsselrolle einnehmen. Biomethan hat dieselben guten Eigenschaften wie das saubere Erdgas – nur dass es nachhaltig produziert wird und CO2-neutral ist. Das saubere, erneuerbare Gas ist eine ausgereifte und alltagstaugliche Alternative zur Schadstoffreduktion. „Daher sollten diese nachhaltige Alternative gefördert werden“, sagt Mock abschließend.

Über Erdgas:
Erdgas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Erdgas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der emissionsärmste fossile Energieträger. Er eignet sich hervorragend als Ersatz für Benzin oder Diesel, die höhere Umweltbelastungen verursachen.

 

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